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DFB-Team schafft in Ungarn keinen Sieg

11. Juni 2022

Drittes Spiel in der UEFA Nations League, drittes Unentschieden: Die deutsche Nationalelf findet in Ungarn gegen einen defensiven Gegner keine Mittel. Die Sorgenfalten bei Bundestrainer Hansi Flick werden tiefer.

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Kopfballduell zwischen Kai Havertz und Attila Fiola im Spiel Ungarn gegen Deutschland
Beim Spiel der DFB-Elf in Ungarn läuft nach vorne nicht viel zusammenBild: Attila Kisbenedek/AFP/Getty Images

Hansi Flick war nicht zufrieden, das konnte man seinem Gesichtsausdruck während des Spiels in Budapest deutlich ablesen. Der Bundestrainer hatte zwar vor dem Spiel in Ungarn gewarnt, es sei "nach England das schwerste Spiel" und es warte eine "ganz große Aufgabe", aber dass seine Elf mit so wenig Durchschlagskraft nach vorne agieren würde wie beim 1:1 (1:1) in Budapest, hätte er wohl nicht gedacht.

"Wir sind in einem Entwicklungsprozess", sagte Flick nach dem Abpfiff in der Analyse beim TV-Sender RTL. "Da ist auch klar, dass es irgendwann mal Rückschritte gibt. Wir müssen aus diesem Spiel die Lehren ziehen."

Nach Hofmanns Antwort kaum Ideen

Flick hatte vor dem Spiel im Vergleich zum 1:1 in England auf vier Positionen gewechselt. Unter anderem spielte statt Abwehrchef Antonio Rüdiger Niklas Süle. Auch Thomas Müller bekam zunächst eine Pause. Der Offensivspieler des FC Bayern saß anfangs nur auf der Bank. Von dort musste er beobachten, wie das Spiel mit einer kalten Dusche für die Deutschen begann. Nach einem langen Ball und anschließend direkter Flanke sah Verteidiger Nico Schlotterbeck nicht gut aus, als er etwas orientierungslos durch den Strafraum irrte. DFB-Keeper Manuel Neuer rettete zunächst, parierte einen Kopfball, war beim wuchtigen Abstauber von Zsolt Nagy aber chancenlos (6. Minute).

Deutschland lag früh zurück, benötigte aber nur 180 Sekunden für eine Antwort. "Pechvogel" Schlotterbeck leitete den Ausgleichstreffer mit einem langen Ball aus der eigenen Hälfte ein. Jonas Hofmann, der bereits gegen England getroffen hatte, spitzelte das Leder mit der Fußspitze am herauseilenden Peter Gulacsi, dem Torhüter der Ungarn, vorbei und schob den Ball ins leere Tor (9.).

Spielszene mit Timo Werner im Spiel Ungarn gegen Deutschland
Stürmer Timo Werner kann seine Qualitäten gegen die Ungarn kaum zeigenBild: Attila Kisbenedek/AFP/Getty Images

Danach folgten 80 Spielminuten plus Nachspielzeit, in denen sich die deutsche Mannschaft gegen tief und kompakt stehende Ungarn schwertat. Aus dem Mittelfeld, wo Joshua Kimmich und Leon Goretzka stets eng gedeckt wurden, kamen kaum Ideen. Die Angreifer Timo Werner und Kai Havertz hatten so gut wie keine Torgelegenheiten. Ungarn spielte über die gesamte Spieldauer sehr diszipliniert und wich nicht vom taktischen Konzept des Trainers Marco Rossi ab. In der Schlussviertelstunde hätten die Gastgeber sogar selbst noch treffen können, aber Neuer war zweimal auf dem Posten und hielt den Punkt fest.

Drei Spiele, dreimal 1:1

Die beste Chance zum 2:1 für die deutsche Elf hatte Torschütze Hofmann, als er in der 72. Spielminute gemeinsam mit Werner frei auf das ungarische Tor zulief. Doch statt entweder konsequent selbst abzuschließen oder früher und vor allem besser quer zu spielen, entschied er sich für einen Mittelweg und Ungarns Defensive konnte klären. "Das ist bitter, ich glaube, das wäre das Siegtor gewesen", sagte Hofmann.

Durch das dritte 1:1 im dritten Spiel verpasste die DFB-Elf in der Tabelle der Gruppe 3 in Nations League Liga A einen Sprung nach vorne. Da sich im Parallelspiel England und Italien in der Neuauflage des EM-Endspiels torlos 0:0 trennten, führt Italien die Gruppe mit fünf Punkten vor Ungarn (4) an. Dahinter folgen Deutschland (3) und die Engländer (2). Die nächste Chance, für einen Dreier zu sorgen, gibt es für Hansi Flick und seine Truppe am Dienstagabend beim Heimspiel gegen die Italiener in Mönchengladbach (Anstoß 20:45 Uhr MESZ).

Das Spiel in Zahlen:

Tore: 1:0 Zsolt Nagy (6.), 1:1 Jonas Hofmann (9.)
Zuschauer: 67.000